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Saphir-Club-Ausflug 2021: Von Bärentatzen und Gaslaternen

10.10.2021 - In Bern trafen sich am 9. Oktober 2021 rund 30 Mitglieder des Saphir-Clubs zur kulturellen Erkundung der Hauptstadt, zum Schlemmen in der Dampfzentrale und zur angeregten Unterhaltung.

Dem Bundesrat über die Schulter geschaut

Es war 09h07, und kaum jemand der beinahe 30 Angemeldeten hatte sich am Treffpunkt eingefunden. Es roch nach üblem Zerfall der gewohnten Pünktlichkeit. Doch dann, just um 09h10, erschienen strahlende Gesichter aus allen Richtungen und Aufgängen des unergründlichen Berner Haupt-bahnhofes. Die Begrüssung nach einem Jahr Club-Abstinenz fiel entsprechend herzlich aus. Das Stimmengewirr war kaum zu übertönen, als unserer privater Stadtführer Nicolas Kamer (seines Zeichens Geschäftsführer der Sport Union Schweiz) sich als waschechter Berner «outete», der aber als Bürger von Küssnacht (man beachte die beiden «s») einen Bezug zur Innerschweiz aufzeigte.

Der Tatzelwurm setzte sich in Gang und so erreichten wir die Bundeshausterrasse, wo uns Nicolas mit ersten interessanten Fakten der Beamtenstadt versorgte. Dem Bundesrat über die Schultern zu schauen, war nur virtuell möglich, was aber in der gegenwärtigen Zeit ohnehin der Normalität entspricht.

 

Marzili: fuori servizio

In «Bärentatzen-Tempo» bewegten wir uns ins wirtschaftshistorische Bern hinunter. Daselbst berichtete unser Stadt-führer über die Bedeutung der alten Gasversorgung speziell den Betrieb der Gaslaternen und den «Gasleuchter» im Bundesratszimmer, der allerdings nur noch in Ausnahmefällen (= bei besonders heissen Diskussinen) zum Einsatz kommen soll. Die fitten Clubmitglieder stiegen dann zwecks perfektem Überblick auf die Monbijoubrücke, bevor es zur Kinematek weiterging. Unglaublich, was da an alten Projektoren und Filmutensilien ausgestellt war. Der Saphir-Club hatte die Digitalisierung alter Sportfestfilme aus dem eigenen Archiv ermöglicht. Ein kleiner Ausschnitt dieser denkwürdigen Anlässe wurde uns nun vorgeführt. Danach erreichten wir an den verlassenen Marzilibadeanlagen vorbei am Ufer der Aare die Dampfzentrale.

 

Es muss nicht immer Kaviar sein

Aber weil er, wenn auch in homöopathischer Dosis, serviert wurde, assen ihn die gut gelaunten Bernbesucher. Die einstige Industriehallt füllte sich beim kulinarischen Genuss mit einem babylonischen Stimmengewirr, denn längst war nicht alles auf den Tisch gebracht, was die Pandemie unter dem Deckel gehalten hatte. Das Bauchgefühl stimmte. Mit letzten Erklärungen von Nicolas, dem Bestaunen der Stadtlaufteilnehmenden und dem Erklimmen der Bundeshausterrasse schloss sich der Kreis des Berner Ausflugs.

 

Es bleibt zu bemerken, dass unsere grosse Saphir-Gruppe durchaus Demonstrationspotential gehabt hätte. Um aber allfälligen Gummischrot- und Wasserwerfergelüsten der Berner Polizei zu entgehen, verhielten wir uns, wie es eben anständige Touristen tun, unauffällig und friedlich. Und so freuen wir uns auf unser nächstes Treffen im März 2022 in Einsiedeln (so uns der Virus nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht).

 

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10.10.2021 | Text: Sepp Born

 

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