Walter Ottiger war während über ein Vierteljahrhundert ehrenamtlich für den SKTSV bzw. die heutige Sport Union Schweiz tätig. Seit den 1970er-Jahren führte er die Leichtathletikabteilung und war Mitglied der Geschäftsleitung. Von 1988 bis 1995 verlieh er als visionärer Denker und begnadeter Schreiber dem damaligen Schweizerischen Katholischen Turn- und Sportverband SKTSV seine Stimme als Informationschef und Redaktor von «turnen&sport».
Ihm haben wir den heutigen Verbandsnamen «Sport Union Schweiz» zu verdanken. Es brauchte dafür allerdings zwei Anläufe und für Walter die schmerzliche Erkenntnis, dass er seiner Zeit voraus war. Eine knappe Mehrheit der Mitglieder war 1995 in einer denkwürdigen Delegiertenversammlung in Bern noch nicht bereit für diesen mutigen Schritt in die Zukunft. Die Genehmigung im zweiten Anlauf an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung 1999 in Giswil war dann für Walter eine grosse Freude, wie er auch in seinem Beitrag im «turnen&sport» beschreibt: «Man will das neue Jahrtausend mit einem neuen Namen beginnen. Mit einem Namen, der auch inhaltlich etwas aussagt: SPORT UNION SCHWEIZ». Die DV hat dem Neuen eine Chance gegeben. Es gilt nun diese Chance zu packen, frei nach Adolf Ogi: Frööd ha und dra gloobe».
Für seine grossen Verdienste wurde Walter Ottiger 1997 zum Ehrenmitglied der Sport Union Schweiz ernannt. Zusammen mit seiner Frau Heidi, ehemalige Präsidentin des Unterwaldnerverbandes und ebenso Ehrenmitglied der Sport Union Schweiz, blieb er der SUS weiterhin verbunden. Wenn es um die Jugend ging oder um Meilensteine wie den 90. Verbandsgeburtstag, liess auch er es sich nicht nehmen, seine Heidi zu gesellschaftlichen Anlässen zu begleiten. Doch am liebsten blieb er in der zweiten Reihe - mit dem charmanten Argument, er könne den Hund nicht alleine lassen.
Vor drei Jahren waren wir traurig, als sich der Lebenskreis von Heidi geschlossen hat. Auch der Abschied von Walter erfüllt uns mit Trauer. Die tiefsinnigen Gespräche mit ihm, das spürbare Interesse und die Wertschätzung für die heutige geleistete Arbeit, die positive Lebenseinstellung und die Tatkraft der beiden bleiben uns unvergesslich. Wir wissen sie nun wieder vereint und gedenken ihrer in grosser Dankbarkeit. Ihrer Familie gilt unser herzliches Beileid.
Der Abschiedsgottesdienst für unseren sehr geschätzten «wot» findet am Freitag, 8. April 2022, um 10.00 Uhr in der Klosterkirche Wesemlin in Luzern statt.
04.04.2022 | Brigitte Senn
